„Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht“
Manche Menschen gehen durch die Stadt und sehen Häuser und Straßen. Andere sehen Häuser mit Fenstern, Türen und Besonderheiten und Straßen mit Gullydeckeln, Fahrspuren und Normalitäten. Manche fragen sich bei dem Gang durch die Stadt, ob sie heute Spaghetti oder Pizza essen – während sich Andere fragen, ob sie überhaupt frei entscheiden können, ob sie heute Spaghetti oder Pizza essen.
Was im Menschen ist ausschlaggebend für diese Differenzen? Was sorgt dafür, dass ich mich entweder frage, ob ich Pizza oder Spaghetti esse, oder mich frage, ob ich mich wirklich frage, ob ich Spaghetti oder Pizza esse? Wir benutzen dafür normalweise Wörter wie Intelligenz, Intellekt, Auffassungsgabe oder Veranlagung. Doch in der Wissenschaft ist ein neuer Forschungsbereich im entstehen. Dabei wird untersucht, wie intensiv ein Mensch die Welt wahrnimmt. Um es etwas konkreter zu formulieren; welche Empfindungen und Reize ein Mensch in der Lage ist aufzunehmen und zu verarbeiten. Also wie sensibel er ist. Beispielsweise sind Menschen oftmals froh, wenn sie dem Geburtstagskind etwas Verpacktes in die Hand drücken können, doch es gibt auch welche, für die es das größte Glück ist, dem Geburtstagskind beim Auspacken zuzusehen.
Doch in diesem Bereich wird nicht nur der Grad des Freuens in alltäglichen Situationen, oder der Umgang mit, im Grunde einfachen Entscheidungen untersucht. Es geht weit darüber hinaus. In Sozialstrukturen ist viel Sensibilität gefragt .Speziell im Dialog zwischen Menschen. So mancher Sensibler spürt, wie sich ein Gespräch entwickelt und weiß mit passenden Kommentaren die Richtung zu weisen. Darüber hinaus können Manche sensible Reize aus ihrer inneren Welt sehr differenziert aufnehmen und verarbeiten. Ihr Denken, ihre Ängste und Antriebe ergründen sie so. Sie reflektieren sich selbst.
Aber auch in Bereichen, in denen man es nicht unbedingt vermutet, ist Sensibilität ausschlaggebend. Viele der besten Mathematiker denken nicht lange über Zahlen nach, sie verspüren einfach intuitiv, wo die Zusammenhänge liegen.
Die Sensibilität hat viele Facetten. Und je mehr Facetten einen Menschen betreffen, um so sensibler ist er. Deshalb nennt sich der oben genannte Bereich auch Hochsensibilitätsforschung.
Der Karriereberater Martin Wehrle hat einen Test für Hochsensible entwickelt, in dem er zehn Fragen stellt, die man entweder mit „stimmt eher“ oder „stimmt eher nicht“ beantwortet.
Beantwortet man mindestens sieben Fragen mit „stimmt eher“, dann gilt man als Hochsensibel.
Viel Spaß beim Testen!